sterndeuterInnen-ballade

sie hatten ihre horoskope
und folgten einem stern
durch wüsten und durch biotope
sie suchten einen neuen herrn

und wochen über wochen
von zweifel kaum geplagt
in überzeugung ungebrochen
sich immer durchgefragt

in hütten und palästen
in tempeln, auf dem markt
mit worten oder gesten –
umsonst, doch stets erstarkt

verständnisloses köpfeschütteln
bestärkte sie auf ihrem weg
sie hätten ihn mit allen mitteln
verfolgt, wohin er sie auch zög –

bis sie zuletzt ein obdach fanden
bei flüchtlingen und das geschrei
des babys dort verbanden
mit horoskop und rechnerei

sie suchten jahrelang verkehrtes
und fanden weit entfernt, ganz weit
das flüchtlingskind – ein unerhörtes
symbol der neuen zeit

geleitet von illusionen
verirrt in ein asyl
in abgelegnen zonen
erreichten sie das ziel

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